Informationsveranstaltung “Gemeinschaftsschule” (Dienstag, 04.06.2013)
Gemeinsame Gemeinschaftsschule in Forst und Hambrücken?
Gut besucht war die Info-Veranstaltung in der Mensa der Lußhardtschule am 4. Juni 2013 zum Thema "Gemeinschaftsschule Forst-
Hambrücken". Bürgermeister Reinhold Gsell konnte neben Bürgermeisterkollege Thomas Ackermann Rektor Gerhard Freund (Lußhardtschule
Forst) und Rektorin Julia Bausenhardt (Pfarrer-Graf-Schule Hambrücken) sowie viele Gemeinderäte, Eltern und interessierte Bürgerinnen und
Bürger begrüßen.
Laut Gsell stehen Forst und Hambrücken auf Rathaus- und Schulebene seit Jahren in Sachen
Schulentwicklungsplanung in engem Austausch. Die rasante Veränderung der Schullandschaft hat
die beiden Nachbargemeinden veranlasst, gemeinsam einen neuen Weg zu gehen. Wie Gsell
informierte, soll die Schülerzahl nach Expertenangaben bis zum Jahr 2025 um knapp ein Fünftel
weiter zurückgehen. Der Wegfall der Grundschulempfehlung und die freie Schulwahl haben dazu
beigetragen, dass die Haupt- und Werkrealschulen an Attraktivität verlieren. In beiden
Gemeinden haben die Ratsgremien dafür plädiert, eine auf der vierten Klasse aufbauende
weiterführende Schulart in Kooperation auf den Weg zu bringen. "Eine Gemeinschaftsschule mit
mittlerem Bildungsabschluss ist aus heutiger Sicht die beste Schulform. In kleinen aber feinen
Schulen wird das immer noch dörflich geprägte Zusammenleben weiterhin gefördert, persönliche
und soziale Kontakte werden gepflegt", so die beiden Bürgermeister.
Rektor Gerhard Freund stellte die äußere Form einer
Ganztagsschule, die Voraussetzung für eine Gemeinschaftsschule ist, im Detail vor. Forst hat
bereits eine Ganztagsschule als Haupt- und Werkrealschule, die gewonnenen Erfahrungen sollen
in das Gemeinschaftsprojekt mit einfließen. Rektorin Julia Bausenhardt skizzierte Grundideen
einer Gemeinschaftsschule: "Forst und Hambrücken verfügen über moderne
Bildungseinrichtungen. Die Rahmenbedingungen sind optimal. Die Gemeinschaftsschule basiert
auf individuellem Lernen. Nach der zehnten Klasse stehen den Schülern alle Wege offen".
Das interessierte Publikum wurde von Rektorin Julia Bausenhardt auch über die Art des Lernens
in der neuen Schulform, die Tagesplanung, die Einbindung der Kinder, Lehrkräfte und Eltern, die
Elemente des Schulprogrammes, das Benotungssystem, die Vorbereitung auf das Berufsleben
(Berufsorientierung), Begriffe wie "Portfolio", "Lernentwicklungsberichte", Kompetenznachweis"
und "Lerntagebücher" sowie die Gründe für eine Gemeinschaftsschule informiert.
Bürgermeister Reinhold Gsell ging auch auf die optimale Busverbindung zwischen den beiden Nachbargemeinden ein. Ziel beider Gemeinden
muss auch künftig eine gute Schulversorgung sein. "Würde eine Kooperation nicht zustande kommen, würden die beiden weiterführenden
Schulen im Ort bald der Vergangenheit angehören", stellt Bürgermeister Gsell klar. Als nächster Schritt soll nun zeitnah eine Elternbefragung
folgen. Danach werden die Gremien der politischen Gemeinden und der Schulen das Thema intensiv beraten und die erforderlichen
Beschlüsse herbeiführen. Nach Absprache mit der Kultusverwaltung soll spätestens am 1. Oktober 2013 der Antrag auf Einrichtung einer
Gemeinschaftsschule beim Regierungspräsidium vorgelegt werden. Die neue Gemeinschaftsschule könnte dann im Schuljahr 2014/2015 in
Betrieb gehen. Die vielen Fragen vom interessierten Publikum zeigten auf, dass immer noch großer Informationsbedarf über die neue
Schulform bestand. Bürgermeister Thomas Ackermann und Bürgermeister Reinhold Gsell sowie die beiden Schulleiter waren sich abschließend
einig: "Nur wenn wir alle gemeinsam arbeiten und zusammenhalten, werden wir es schaffen, unsere Schulen weiter voran zu bringen".
Fotos u. Text: H.Czink
Weitere Informationen zum Thema “Gemeinschaftsschule” siehe hier